© Pfarrverband Töging-Erharting
Pfarrverband Töging-Erharting
St. Johann Baptist
Die Pfarrei St. Johann Baptist
Die
Entwicklung
vom
kleinen
Bauerndorf
mit
durchschnittlich
400
Einwohnern
zum
Industrieort
mit
seiner
stetig
wachsenden
Bevölkerungszahl
stellte
die
Pfarrei
Erharting,
zu
der
Töging
gehörte,
vor
eine
bald
schwer
zu
lösende
Aufgabe.
Deshalb
wurde
am
1.
Dezember
1921
Kaplan
Kaspar
Marschall
von
Bad
Reichenhall
nach
Erharting
versetzt
mit
dem
Auftrag,
in
Töging
eine
eigene
Pfarrstelle
zu
errichten,
damit
die
vielen
Arbeiter,
die
der
Bau
des
Innkanals
und
des
Aluminiumwerkes
in
den
Ort
brachte,
seelsorgerisch
betreut
werden
konnten.
„Die
Leute
haben
sich
von
allen
vier
Himmelsrichtungen
angesiedelt,
manche hätte man schon fürchten müssen“, erinnerte sich seine Schwester Maria Marschall.
Kaspar
Marschall
hatte
zuerst
nicht
den
besten
Eindruck
von
Töging.
Der
damalige
Bürgermeister,
der
Mojerbauer
Franz
Wagner,
erklärte
ihm,
dass
sie
hier
keinen
Pfarrer
bräuchten,
da
sie
schon
immer
nach
Erharting
in
die
Kirche
gingen
und
es
auch
weiterhin
tun würden.
Bereits
1922
ging
Kaspar
Marschall
daran,
ein
Pfarrhaus
zu
bauen
und
einen
Friedhof
anzulegen.
Noch
im
selben
Jahr,
am
16.
Dezember
1922,
wurde
Töging
eine
selbstständige
Pfarrei.
Die
Kirche
in
Töging
wäre
viel
zu
klein
gewesen
für
den
aufstrebenden
Industrieort.
Mit
großer
Tatkraft
und
Energie
ging
der
Pfarrer
daran
eine
neue
Kirche
zu
bauen.
Um
zu
erreichen,
dass
das
spätgotische
Kirchlein
nicht
ungenutzt
dastand,
wurde
die
Nordmauer
durchbrochen
und
die
neue
Kirche
an
die
alte
angebaut.
Die
Ausführung
des
Baues
wurde
der
einheimischen
Firma
Käser
übertragen.
Jeder
Töginger,
der
zufällig
an
der
Baustelle
vorbeikam,
wurde
vom
Pfarrer,
der
fast
immer
dort
als
„Handlanger“
mitarbeitete,
aufgefordert,
ein
wenig
beim
Bau
zu
helfen.
Trug
dann
der
Betreffende
einige
Kraxen
Steine
aufs
Gerüst
oder
half
auf
andere
Weise
eine
Stunde
mit,
so
war
Pfarrer
Marschall
zufrieden.
So
wurde
es
möglich,
dass
bereits
nach
der
sehr
kurzen
Bauzeit
von
118
Tagen
die
Kirchenweihe
am
11.
November
1923
durch
Kardinal
Faulhaber
erfolgen
konnte.
Der
Innenausbau
des
im
neuromanischen
und
neubarocken
Stil
erbauten
Gotteshauses
dauerte
allerdings noch einige Jahre.
Durch
den
Zuzug
der
vielen
Arbeiter
kam
es
immer
wieder
zu
Spannungen
zwischen
der
alteingesessenen
Bauernbevölkerung
und
den
urplötzlich
zudrängenden
Arbeitern.
Streitigkeiten
und
Wirtshausraufereien
waren
an
der
Tagesordnung.
Pfarrer
Marschall
konnte
dabei
als
Schlichter
viel
zum
Ortsfrieden
beitragen.
Er
sonderte
sich
nicht
ab,
sondern
ging
auch
ins
Wirtshaus
und
spielte
mit
den
Leuten
Schafkopf,
was
viel
zu
seiner
Popularität
beitrug.
Er
brachte
es
fertig,
dass
schließlich
Eintracht
herrschte
zwischen
der
so
bunt zusammengewürfelten Bevölkerung.
Am
22.
Februar
1960
verstarb
Geistlicher
Rat
Kaspar
Marschall,
der
38
Jahre
lang
der
Pfarrei Töging als Seelsorger vorstand und wesentlich zur Entwicklung des Ortes beitrug.
Als
Nachfolger
von
Pfarrer
Marschall
kam
der
1913
in
Neurode/Glatz
geborene
Erich
Friemel
von
Garmisch
nach
Töging.
Besonders
hervorzuheben
ist
während
seiner
27
Jahre
dauernden
Wirkungszeit
sein
großes
Engagement
bei
der
Renovierung
der
Pfarrkirche,
besonders der „Alten Kirche“ sowie beim Bau des Pfarrzentrums mit Kindergarten.
Die
„Alte
Kirche“
St.
Johann
Baptist
wird
erstmals
im
herzoglichen
Salbuch
aus
der
Zeit
um
1300
erwähnt.
Beim
Anbau
der
jetzigen
Ortspfarrkirche
1923
an
die
um
1500
erbaute
spätgotische
Kirche
hatte
man
festgestellt,
dass
diese
unter
Benutzung
der
alten
romanischen
Langhausmauern
eines
Vorgängerbaues
aufgemauert
wurde;
und
außerdem
konnte
man
an
den
romanischen
Fundamenten
Brandspuren
feststellen.
Im
südseitigen
Turm
befand
sich
ursprünglich
die
Sakristei.
Beachtenswert
ist
das
gotische
Portal
auf
der
Südseite.
Als
für
die
Töginger
noch
Erharting
die
zuständige
Pfarrei
war,
wurden
in
der
„Alten Kirche“ nur drei Gottesdienste im Jahr gehalten.